„Sensorische Integration ist die bestmögliche Verarbeitung und Beantwortung von Sinnesreizen für die erwünschte Handlung.“ (Definition von Jean Ayres – Begründerin der SI)
„Wahrnehmung ist die Aufnahme, Weiterleitung, Verarbeitung und Reaktion auf eine oder mehrere Sinnesreize.“
In der frühkindlichen Entwicklung kann es vorkommen, dass Reize, die aus der Umwelt auf das Kind eintreffen, nicht vollständig verarbeitet werden. Vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter erlebt und erfährt das Kind täglich viele Umweltreize. Aufgrund verschiedener Gründe (Schwangerschaft, Geburt, Gesundheitszustand der Eltern, etc.) kann es dazu kommen, dass das Kind die vielen Reize nur teilweise verarbeiten kann. Dies fällt dann häufig erst im späteren Kindergartenalter oder beim Schulbeginn auf. Auffälligkeiten in der Bewegungsplanung und -ausführung lassen sich erkennen. Auch die Fähigkeiten zur Regulierung der eigenen Reaktionen auf Sinnesreize können betroffen sein. Eine situationsangemessene Handlung ist nicht möglich und es kommt zur Über- oder Unterreaktion. Das Kind hat z.B. Schwierigkeiten beim Klettern, rempelt andere Kinder an, zeigt sich in der Feinmotorik auffällig. Hier setzt die Ergotherapie an. Durch die SI-Therapie möchten wir in der Ergotherapie dem Kind verschiedene Reize der unterschiedlichen Sinnessysteme ermöglichen. Das Kind hat nun die Möglichkeit, durch spielerische Methoden die Reize erneut zu verarbeiten und ist nach einiger Zeit vermehrt in der Lage die Handlung auf die Umwelt anzupassen. Es ist uns wichtig, dass das Kind seinen Alltag ohne Einschränkung und Frustration erlebt. In der Ergotherapie möchten wir es dem Kind ermöglichen, eigene Ziele zu erreichen. Die Eltern sollen in diesen Prozess engmaschig mit eingebunden werden, um das Kind auch im familiären Alltag bestmöglich unterstützen zu können.